Explosivkörper inmitten von Trümmern

Der Kurzbericht ,,The impact of explosive weapons in Gaza. The People behind the numbers" zeigt auf, welche verheerenden Folgen der Einsatz von Explosivwaffen für die Zivilbevölkerung hat.

Am 15. Februar 2023 veröffentlichte Handicap International (HI) den Kurzbericht mit Daten über die Auswirkungen von Explosivwaffen sowie vier Porträts von betroffenen Palästinenser*innen. Der Gazastreifen ist ein eindrückliches Beispiel für den Einsatz von Explosivwaffen in bevölkerten Gebieten (EWIPA), da es sich um eines der am dichtesten besiedelten Gebiete handelt, welches in der Vergangenheit bereits öfter unter Beschuss von Explosivwaffen stand. Dies spiegelt sich auch in der dokumentierten Opferzahl wider: zwischen 2014 und 2021, dem Zeitraum des Berichts, wurden in Folge zweier größerer Kampfhandlungen 2.150 palästinensische Zivilist*innen von Sprengkörpern verschiedenster Art getötet und über 53.000 verletzt. Diese Verletzungen benötigten in den meisten Fällen eine langfristige Behandlung. Nicht nur die medizinische (Erst-)versorgung der Verwundeten, sondern auch die langfristige soziale und psychologische Betreuung sind dabei Teil der Rehabilitation. Solche notwendigen Hilfsangebote sind aber stark begrenzt, sowie ungleichmäßig über das Gebiet des Gazastreifens verteilt und daher nicht für alle gleichermaßen zugänglich. Unterstützung bieten hierbei vor allem zivilgesellschaftliche Organisationen wie Handicap International.

Das Faktenblatt porträtiert vor allem die Menschen hinter den Zahlen. Vier Überlebende von Einsätzen von EWIPA teilen dankenswerterweise ihre Geschichten. Zusammen mit ihren Familien kämpfen sie jeden Tag darum, die Herausforderungen zu meistern, die sich ihnen nach ihren traumatischen Erfahrungen stellen. Fatima musste 2014 ein Bein amputiert werden, nachdem sie unter Beschuss geraten war. Sie berichtet über ihre Sorgen und Probleme nach der Operation:

Jetzt bin ich selbst für die einfachsten Dinge von jemand anderem abhängig. Ich habe mich daran gewöhnt, dass ich nichts selbst tun kann. Plötzlich brauche ich sogar Hilfe, um auf die Toilette zu gehen. Alle sagen mir ständig, ich solle vorsichtig sein und aufpassen, deshalb fühle ich mich unruhig und ängstlich.

Sie nimmt nun an einem Rehabilitationsprogramm teil und erhält zur Bewältigung des Alltags psychologische Unterstützung.

Weitere Berichte von Überlebenden von Explosivwaffeneinsätzen aus Gaza sowie Empfehlungen für die internationale Gemeinschaft und nationale Autoritäten sind im angehängten Kurzbericht nachzulesen.

 

Lesen Sie weiter: 

Der ausführliche Bericht ,,The impact of explosive weapons in Gaza" in englischer Sprache

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